Für die meisten Betroffenen gilt: Sie haben keinen Hirntumor, keine Kleinhirndegeneration und keinen Schlaganfall. Aber auch hier gilt: Fachärztliche Abklärung muss der erste Schritt sein.
Die Entstehung des Schwindels liegt sehr oft in der Tiefe der Halswirbelsäule und ist das Resultat einer „Verrechnungsstörung“: In der Regel liefern der Muskelsinn, die visuelle Wahrnehmung über die Augen und die akustische räumliche Orientierung über die Ohren unseren „Bewegungsarchitekten“, dem Kleinhirn und dem Gleichgewichtsorgan, passende superschnelle Informationen, welche von dort unserem Köper „online“ sichere Koordination, Orientierungs- und Gleichgewichtsregulation gewährleisten.
Verspannte Nackenmuskeln können nun Fehlermeldungen aussenden. Ungleich aktive Augenmuskeln können über die Blicksteuerung nicht passende Informationen eingeben und verspannte Kaumuskeln können genauso wie in der Schnittstelle zu den Gehörknöchelchen eingekeilte Kiefergelenke über die Knochenleitung vom Schall falsche Informationen in die gestressten Innenohr-Gehörschnecken übersetzen. Die Wirbelarterie (Arteria vertebralis) und ihre entscheidenden Tochtergfäße sind für die Versorgung des Kleinhirns und des Gleichgewichtsorganes zuständig. Diese Gefäße können allerdings über Strangulationsphänomene der Muskeln und Gelenke in der oberen Halswirbelsäule wie ein Gartenschlauch abgedrückt werden.
Über den gezielten myoreflextherapeutischen Zugang sowohl zur Nacken-Hals-Muskulatur als auch zu den Augen- und Kaumuskeln lassen sich die Verschaltungsmuster regulativ stimulieren und neu ausrichten. Balance, Koordination und Gleichgewichtsprobleme lassen sich im Kleinkind- und Kindesalter sehr schnell regulieren. Doch selbst im hohen Alter können über die beschriebenen natürlichen neurophysiologischen und anatomischen Wege Schwindel und Gangunsicherheiten effizient behandelt werden.