Die Entwicklung des Fachbereiches der Psychosomatik stellte einen wichtigen Meilenstein in Richtung einer fortschrittlichen Medizin dar. Während die Wurzeln dieses Wissens in nahezu allen Kulturkreisen und deren Erfahrungsmedizinischen Konzepten zu finden sind, bereitet es einer modernen Hochschulmedizin bis heute Schwierigkeiten, die Sachverhalte dieser Disziplin richtig zu verstehen. Definitionen, Klassifikationen, Abgrenzungen zu anderen Fachbereichen sowie adäquate therapeutische Strategien und Konzepte werden auch aktuell noch kontrovers diskutiert und gehandhabt.
Eine hergebrachte Ansicht lautet:
„Eine somatoforme Störung wird vermutet, wenn körperliche Beschwerden vorliegen, für die keine medizinische Erklärung gefunden wird. Es handelt sich also um eine seelische Störung, die sich in körperlichen Symptomen äußert. Typisch ist, dass Betroffene auf der Suche nach einer körperlichen Erklärung oftmals von Arzt zu Arzt wandern („doctor-shopping“) und Behandlung um Behandlung durchführen, ohne nennenswerte Erfolge. Im Vordergrund der Beschwerden stehen Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Erschöpfung und Schmerzen. Auch Beschwerden des Herz-Kreislaufsystems oder des Magen-Darmtrakts sind häufig.“
Ein Blick auf die funktionelle, muskuläre Anatomie des menschlichen Körpers zeigt, dass viele scheinbar unerklärliche, somatoforme Beschwerden ihre Ursache/Herkunft klar ableitbaren körperlichen, muskulären Voraussetzungen und neuroanatomischen Gesetzmäßigkeiten verdanken. Hier setzt die Myoreflextherapie® an.
Ganz sicher müsste es mehr Widerstand gegen die Fehl-Einordnung vieler Betroffener, ihrer Leiden und des Faches Psychosomatik geben. Für die Zukunft sind ein klareres Verständnis und eindeutigere Zuordnung zur Psychotraumatologie, zur Psychiatrie, zur Psychotherapie oder zur Inneren Medizin ebenso notwendig wie interdisziplinäre Therapiekonzepte.
